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Umwelt
Schon vor dem Beginn der Gewinnung planen wir die spätere Nutzung der Flächen und setzen dabei auf nachhaltige Konzepte.
Unser Anspruch geht über die bloße Erfüllung der geforderten Vorgaben hinaus – wir möchten die Flächen nicht nur in der gleichen Art und Güte zurückführen, sondern sie in einer verbesserten Qualität für Mensch und Natur wiederherstellen. Unser Ziel ist es, einen Mehrwert zu schaffen und die Flächen langfristig in einer Form bereitzustellen, die sowohl ökologischen als auch sozialen Anforderungen gerecht wird. Wir sehen uns selbst lediglich als Gäste und möchten der Natur ihre Flächen baldmöglichst wieder zurückgeben.
Bevor wir in die Natur eingreifen, entwickeln wir ein umfassendes Renaturierungskonzept. Dabei arbeiten wir eng mit Naturschützern, dem Forst und den zuständigen Behörden zusammen. Dieser Prozess ist gründlich und kann Zeit in Anspruch nehmen, bis eine Lösung gefunden ist, die den Anforderungen aller Beteiligten gerecht wird.
Bereits während der Gewinnung entstehen in unserem Kieswerk neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen. So haben wir etwa Wald- und Wiesenflächen angelegt. Tiere wie der Flussregenpfeifer haben hier neue Lebensräume auf den geschaffenen Kiesbänken gefunden. Auch die Vielfalt an Pflanzen und kleinen Bäumen wächst stetig.
Während der Kiesgewinnung begleiten uns regelmäßige Grundwassermessungen, Bodenschutzkonzepte sowie naturschutzfachliche Monitorings. Diese Maßnahmen sorgen für einen schonenden und respektvollen Umgang mit der Natur und minimieren die Auswirkungen auf die Umwelt.
10 Fragen, die mich in Bezug auf die Kiesgewinnung schon immer interessiert haben.
Im Durchschnitt benötigt jeder Einwohner in Baden-Württemberg jährlich etwa 8.760 Kilogramm mineralische Rohstoffe – das entspricht rund 1 Kilogramm pro Stunde! Insgesamt summiert sich dieser Bedarf im Bundesland auf etwa 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Mineralische Rohstoffe sind damit nach Wasser die am häufigsten genutzte Ressource.
Die Standorte für die Rohstoffgewinnung werden zunächst durch die Regionalplanung festgelegt. Diese zentrale Planung erfolgt für eine bestimmte Region – in unserem Fall für den Regionalverband Bodensee-Oberschwaben. Ziel dieser Planung ist es, die langfristige Nutzung und Entwicklung von Land und Ressourcen so zu steuern, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Umwelt im Einklang miteinander stehen.
Der Kies, den wir heute nutzen, wurde über Jahrtausende hinweg durch die Natur transportiert. Dies kann auf drei natürliche Weisen geschehen: durch Wasser, wie es am Rheinufer der Fall ist; durch Wind, wie wir es beispielsweise vom Saharastaub kennen; oder durch Gletscherbewegungen, wie es in der Region Bodensee-Oberschwaben geschehen ist. Während der Würm-Eiszeit, vor rund 115.000 Jahren, wurde das Material aus dem Voralpenland durch glaziale Bewegungen hierher „geschoben“
Seit 20 Jahren betreiben wir erfolgreich Recycling. Dennoch muss klar hervorgehoben werden, dass der allgemeine Bedarf an Rohstoffen rein rechnerisch nicht vollständig durch die vorhandenen Recycling-Mengen gedeckt werden kann, solange mehr Neubauten als Rückbauten entstehen. Zudem sind nicht alle Baustoffe für das Recycling geeignet. Auch mit modernen Technologien sind wir daher weiterhin auf Deponieraum angewiesen und müssen weiterhin primäre Rohstoffe gewinnen.
Ja, in jedem öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahren für Kiesgewinnung spielt die Planung der Flächennutzung nach Beendigung des Abbaus eine zentrale Rolle. Die Behörden stellen hierbei strenge Anforderungen an die Unternehmen: Die Flächen müssen mindestens in „gleicher Art und Güte“ wie vor der Kiesgewinnung renaturiert oder rekultiviert werden. Diese Vorgaben sind verbindlich und müssen stets eingehalten werden.
Unternehmen haben jedoch auch die Möglichkeit, diese Anforderungen freiwillig zu übertreffen. Im besten Fall entstehen so Flächen, die an Qualität sogar deutlich gewinnen, wie zum Beispiel Biotope für seltene Tiere und Pflanzen, forstwirtschaftliche Nutzflächen oder Naherholungsgebiete für die Anwohner.
Nein, das ist ganz und gar nicht der Fall. Wir haben hierbei gelernt, dass wir für Tiere und Pflanzen aktiv Ersatzlebensräume schaffen. Durch temporäre Kleingewässer mit flachen Uferbereich, festen Arbeits- und Stillstandzeiten und ohne Pestiziden, wird die Artenvielfalt gefördert. Beispiele unserer Gewinnungsstätte sind hierbei neben dem Flussregenpfeifer, der Berg-Sandläufer, die blauflügige Ödlandschrecke oder das Rosmarin-Weidenröschen.
Renaturierung bedeutet, dass ehemals genutzte Flächen – wie begradigte Flüsse, Eisenbahnstrecken, landwirtschaftliche Flächen oder Gewinnungsstätten – wieder in einen natürlichen Lebensraum zurückgeführt werden. In der Regel lässt man die Flächen der natürlichen Entwicklung freien Lauf, sodass sich die Natur das Terrain selbst zurückerobert.
Rekultivierung hingegen bezeichnet die gesetzlich vorgeschriebene Wiederherstellung naturnaher Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Dies erfolgt durch gezielte gestalterische Maßnahmen. Das Ergebnis der Rekultivierung kann in Form von landwirtschaftlichen Nutzflächen, Wäldern oder Naherholungsgebieten entstehen.
Die Gestaltung variiert je nach Projekt und hängt stark von der geplanten späteren Nutzung der Flächen ab. So wird eine forstwirtschaftliche Nutzfläche beispielsweise anders gestaltet als ein Baggersee für die Naherholung. Je nach Bedarf werden die Landschaften durch Aufschüttungen oder Einebnungen verändert, Grünflächen angelegt oder Wälder aufgeforstet. Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen arbeiten wir stets eng mit den zuständigen Behörden zusammen.
Zu 85% bleibt der Kies in einem Umkreis von 35 Kilometern. Dies ist ein großer Vorteil, denn so bleibt der Rohstoff für die Region erhalten und steht an dem Ort zur Verfügung, wo er gewonnen wird. Ein größerer Wirkungskreis ist hierbei wirtschaftlich nicht möglich. Denn verglichen mit anderen Gütern, ist Kies in Bezug auf Kosten pro Gewicht, durchaus günstig. Dies hat zur Folge, dass die Transportkosten relativ hoch sind und somit weite Frachten ausschließen.
Kies ist ein endlicher Rohstoff. Dennoch ist das geologische Vorkommen für die nächsten Jahrzehnte in unserer Region ausreichend.